News aus Downunder

Was??? Ist es wirklich schon wieder einen Monat her seit ihr das letzte Mal von uns lesen konntet??? Dann wird es aber hoechste Zeit fuer ein paar Updates.
Eins vorab, uns geht es immer noch bestens. Wir haben uns sehr gut eingelebt. Nach wie vor haben wir noch keine Sekunde unseres Entscheids bereut.
Es ist Winter geworden und es habe gestern schon auf unserem "Hausberg" geschneit und die Strasse von hier richtung Sydney musste fuer zwei Stunden geschlossen werden. Vielleicht waeren Winterpneus doch nicht so schlecht? Der Winter ist wahrscheinlich zu kurz um sich hier wirklich darauf einzustellen. Wir staunen zum Beispiel auch ueber die Bekleidung zu dieser Jahreszeit. Es gibt immer noch Kinder die mit kurzen Hosen zur Schule gehen, oder man sieht Flip Flops im Supermarket...Brrr. Lustig ist wenn die Australier Sommersachen anhaben wie z.B. ein Sommerkleid oder kurze Hose dazu aber Handschuhe, Muetze und dicke Fellstiefel tragen.

Wir geniessen die Zeit hier sehr und es ist immer ewas los. Zum Beispiel haben wir gelernt was Crosscountry ist. Wir bekamen einen Zettel von der Schule nach Hause das in zwei Wochen Crosscountry stattfindet und das alle Eltern herzlich eingeladen sind die Kinder anzufeuern. Wir fanden heraus, das dies ein Rennen ueber Stock und Stein ist und die Kinder 2 respektive 3 Kilometer rennen muessen. Okey, dachten wir, das ist so eine Art Sporttag, aber uns wurde es erst so richtig bewusst was es genau heisst als Nick den zweiten Platz belegte. Er qualifizierte sich somit fuer den naechsten Level und wurde zusammen mit 16 anderen Kindern von der Schule eingeladen, um in Sydney gegen die besten von den anderen Christlichen Schulen aus dem ganzen Staat NSW anzutreten. Da Sandra mit den Maedchen in Canberra war, fuhr Martin zusammen mit einem anderen Papi und dessen Tochter morgens um 4.15 Uhr los. Nick war so aufgeregt.
Er schaffte den 52. Platz von 154 Kindern. Muede, aber Stolz diesen Platz ohne Training erreicht zu haben, nahm sich Nick den Vorsatz fuer das naechste Jahr fleissig zu trainieren.

Wie gesagt fand auch genau in dieser Woche der Ausflug fuer die 5. und 6. Klaessler nach Canberra statt. Sie hatten ein vollbepacktes Programm und gingen ins National Museum, Art Muesum, War Museum, Old Parlament House, New Parlament, CSIRO, Questacon, Stadtrundfahrt...Die drei Tage waren wirklich vollbepackt. Die Maedchen und Sandra kamen begeistert aber auch muede zurueck. Auf alle Faelle wollen wir bald alle zusammen nach Canberra fahren um auch endlich unsere Freunde dort zu besuchen.

Mittlerweilen fangen die Kinder an englische Woerter in ihre deutschen Saetze einzubringen. Nick sagte letztens ein Wort englisch statt in deutsch und als wir ihn ermahnten er solle das deutsche Wort verwenden meinte er: "Oh man...das Wort habe ich aber schon lange nicht mehr in Deutsch gehoert!"
Die Schule gibt sich grosse Muehe, dass unsere Kinder englisch lernen. Sie haben extra eine Fachfrau von Sydney kommen lassen damit sie schauen konnte wie weit unsere Kinder mit dem Englisch sind und auch um den Lehrern tipps zu geben, wie sie den dreien noch mehr unter die Arme greifen koennen. Auch wir erhielten Anregungen. Sie sagte uns wir sollen unbedingt mit den Kindern  Deutsch sprechen, lesen und schreiben. Englisch wuerden sie sowiso lernen. Das war fuer uns eine grosse Hilfe, denn wir waren unsicher wie weit wir mit Englisch helfen sollen.
Die Kinder haben sich sehr gut in der Schule eingelebt. Sie geniessen das sie nicht mehr soviele Hausaufgaben haben und somit mehr Freizeit. Nick ist bereits in einem Fussballclub und ist gluecklich da er jeden Samstag Match hat.

Sarah hat wieder mit Ballet angefangen und trainiert zweimal die Woche. Ausserdem gehen Sarah und Nick in einen Kinderclub der jeden Donnerstagabend inklusive Nachtessen und mindesten 30 anderen Kindern stattfindet.
Anja wollte eigentlich weiter Reitlektionen nehmen. Leider ist das nicht so einfach, da man dazu sein eigenes Pferd braucht. Es hat Reiststaelle die Reitstunden ohne eigenes Pferd anbieten aber da kommt man auf eine Warteliste oder der Stall ist unbezahlbar. Nun ueberlegt sie sich ob sie mit ihren Freundinnen Netball spielen soll.
Auch sie hat ihren Jugendtreff, jeweils Freitagabend, wo sich die Jugendlichen treffen um Spiele zu spielen, Musik zu hoeren, tanzen...etc.
Diese Abende, wie auch die des Kinderclubs werden von der Kirche aus organisiert. Wir erleben die Australier hier als sehr glaeubig (vielleicht auch weil wir die Kinder in der christlichen Schule haben). Wir wurden immer wieder gefragt ob wir schon eine Kirche ausgesucht haben. Die, die uns kennen, wissen das wir ueberhaupt keine Kirchengaenger sind. Doch weil wir uns hier ja anpassen moechten, gingen wir vor drei Wochen das erste Mal mit unseren neuen Freunden zur Kirche. Wir waren ueberrascht wie viele Jugendliche und Familien sich in der Kirche befanden.  Die "Messe" wurde von einer Kirchenband mit Keyboard, E-Gitarre, Schlagzeug und Gesang eingestimmt. Wir fuehlten uns eher wie bei einem Rockkonzert als in einer Kirche. Die Leute gingen so richtig mit der Musik mit und auch die anschliessende Predigt war ganz und gar nicht typisch wie wir sie von der Schweiz her kennen. Es war sehr emotional und auch eine sehr motivierende Predigt. Anschliessend fanden sich die Leute zum Kaffee und Kuchen ein wo man sich unterhalten und neue Leute kennenlernen konnte. Die Kinder werden waehrend der Hauptpredigt betreut und hoeren Geschichten von der Bibel und machen Spiele zusammen. Ehrlich gesagt, wir waren begeistert und nun trifft man uns sonntaeglich in der Kirche an. Wer haette das gedacht?
Martin findet seine Arbeit immer noch spannend. Es ist toll das er Nachmittags um 16.30 schon zu Hause sein kann und wir zusammen noch Zeit haben. Er schaut sich nun nach einem neuen Mountainbike um, damit er mit den anderen Papis biken gehen kann.
Sandra ist beschaeftigt als Taxifahrerin fuer die Kinder und wenn die Kinder in der Schule sind mit Englisch lernen, Einkaufen, sich mit anderen Mamis treffen, Zumbatanzen und natuerlich muss zwischendurch auch der Haushalt erledigt werden.

Ein erstes Paeckli mit vielen feinen Sachen ist angekommen. Herzlichen Dank nochmals! Ausserdem haben wir unser erstes Fondue wie auch ein feines Raclette gehabt. Wir haben erfahren wo wir, wenn wir Lust darauf haben, sogar eine Bratwurst bekommen...tja, auf einige schweizerische Leckereien wollen wir halt doch nicht verzichten ;-)

Und so hat sich der Alltag auch bei uns wieder breit gemacht. Die groesster Herausforderung ist mit bestimmtheit die Sprache. Doch das kriegen wir hoffentlich auch noch in den Griff.
So das ist es fuer diesmal. Bis zum naechten mal mit den Downunder News.